Inklusive Kultur ist eine Kultur ohne Hindernisse.
Verliehen wird das Label von der Fachstelle „Kultur inklusiv“ von Pro Infirmis an Kulturinstitutionen, die eine inklusive Teilhabe nachhaltig fördern. Labelträger verpflichten sich zur Umsetzung von Massnahmen in folgenden fünf Handlungsfeldern des Labels: kulturelles Angebot, inhaltlicher Zugang, baulicher Zugang, Arbeitsangebote und Kommunikation.
Das Museum im Lagerhaus und «Kultur inklusiv»
Das Museum im Lagerhaus ist das erste Museum im Kanton St. Gallen, welches das Label „Kultur inklusiv“ trägt. Mit seiner Ausrichtung auf Kunst in Grenzbereichen setzt es sich ein für Diversität in der Kunst und im Kunstbetrieb. Das Museum im Lagerhaus pflegt eine inklusive Willkommenskultur und nimmt damit seine Pflicht wahr, die Vielfalt unserer Gesellschaft in seinem kulturellen Auftrag zu berücksichtigen. Niemand wird ausgeschlossen.
Als Kompetenzzentrum für Outsider Art rückt das Museum im Lagerhaus Werke aus künstlerischen Grenzbereichen und von Autodidakten ins Zentrum. Die Urherber*innen selbst sind immer wieder in verschiedener Hinsicht Ausgegrenzte oder Grenzgänger*innen. Sie verfügen etwa über Psychiatrieerfahrung oder leben mit kognitiven Beeinträchtigungen. Indem das Museum im Lagerhaus sie präsentiert und ihr Kunstschaffen professionell würdigt, werden Künstler*innen inklusiv gefördert.
Bei seinen Ausstellungen achtet das Museum im Lagerhaus auf eine barrierefreie Gestaltung. Partizipative Kultur- und Vermittlungsangebote, wie z.B. Workshops für kognitiv beeinträchtigte Schüler*innen oder Menschen mit einer Demenzerkrankung, Führungen für Psychiatriepatient*innen werden im Museum im Lagerhaus aktiv durchgeführt. Weitere Kunstvermittlungsformate wie Führungen in Gebärdensprache sind aktuell in Vorbereitung. Zudem stehen Ausstellungstexte in Leichter Sprache zur Verfügung, welche auf ihre Länge, Klarheit, Einfachheit, Lesbarkeit und Formatierung geprüft sind. So ermöglicht das Museum im Lagerhaus gerade Besucher*innen, die in ihren Bedürfnissen oft nicht berücksichtigt werden, die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur.
Kontakt:
Anna-Maria Pfab
Kommunikation
Das Museum im Lagerhaus ist im Mai 1988 eröffnet worden. Trägerin ist die Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art Brut, die am 1. Februar des gleichen Jahres von den Sammler-Ehepaaren Erna (1907-1995) und Curt Burgauer (1908-2002), Wilhelmina und Josef John sowie Simone und Peter Schaufelberger- Breguet errichtet worden ist. 20 Jahre lang haben Simone Schaufelberger als Leiterin und ihr Mann als Präsident des Stiftungsrates das Museum weitgehend ehrenamtlich geführt und eine umfangreiche Sammlung aufgebaut. Ebenfalls ehrenamtlich arbeiten das Museumsteam und der Stiftungsrat. Anfang 2008 hat Dr. Monika Jagfeld die künstlerische und die Gesamtleitung des Museums im Vollamt übernommen; administrative Leiterin in Teilzeit ist seit Mitte 2005 Brigitte Kemmann.
Stiftung und Museum haben zum Ziel, Interesse und Verständnis für die verschiedenen Bereiche der Outsider Art zu wecken und zu fördern. Ausstellungen in St. Gallen und anderorts, die Beteiligung an Ausstellungen anderer Institutionen sowie der Ausbau der stiftungseigenen Sammlung sind auf diese Zielsetzung ausgerichtet. Des weiteren verlegen wir eigene Publikationen und beherbergen eine Fachbibliothek, die stets erweitert wird.
Das Museum im Lagerhaus führt jährlich mindestens vier Wechselausstellungen durch. Daneben werden ständig Werkgruppen aus der Stiftungssammlung gezeigt, die in regelmässigen Abständen ausgewechselt werden.
Museum im Lagerhaus (Firmenporträt) | |
Artikel 'Museum im Lagerhaus erster "Kultur inklusiv" Labelträger im Kanton St.Gallen...' auf Swiss-Press.com |
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